Was ist jahrgangsübergreifendes Lernen?
Jahrgangsgemischter Unterricht ist eine bereits in der Kita bewährte Organisationsform, in der die Klassen 1 bis 4 gemeinsam unterrichtet werden. Diese größtmögliche Heterogenität eröffnet uns die Chance, individuelle Lernwege genauer in den Blick zu nehmen. Die Schüler lernen von- und miteinander. Die Lehrkraft organisiert den Lernprozess und unterstützt die Kinder dabei, zunehmend die Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen. Die Unterschiede in Entwicklungsgrad und Lernstand zwischen den Kindern, selbst des gleichen Geburtsjahrgangs, sind sehr groß – und haben sich in den letzten Jahren ständig vergrößert. Daher stößt der herkömmliche Unterricht im Rahmen von Jahrgangsklassen zunehmend an seine Grenzen. Ein erfolgreicher Weg, den unterschiedlichen Voraussetzungen gerecht zu werden, ist das »jahrgangsübergreifende Lernen« (JÜL).
Anders als in der üblichen Jahrgangsklasse sind Kinder in JÜL-Gruppen altersmäßig gemischt. Sie arbeiten ihren Fähigkeiten entsprechend an verschiedenen Unterrichtsmaterialien. Ein in Mathematik begabter Junge kann schon Mathematikthemen der Klasse 4 bearbeiten, obwohl er altersmäßig erst in der dritten Klasse wäre. Leistungsstarke Kinder profitieren davon, schwächeren Kindern zu helfen. Denn: Nur wer eine Sache wirklich begriffen hat, kann sie einem anderen erklären.